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Homestory – Bei Anja & Sandro in Mollis

13.08.2024

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Herzlich willkommen bei Anja und Sandro
Herzlich willkommen bei Anja und Sandro

Warum um aller Welt wohnt ihr im Glarnerland? Diese Frage kennen Anja und Sandro – die Gastgeber meiner heutigen Homestory in Mollis – nur zu gut. Der im Mundart oft etwas negativ betitelte Zigerschlitz wird leider oft zu Unrecht als eng und damit auch engstirnig verurteilt. Denn wenn jemand open minded ist, dann sind es diese beiden! Der international tätige Fotograf und die gelernte Architektin sind im Sommer 2022 auch des Nachwuchses wegen von Zürich nach Mollis gezogen. Und haben nach vielen Jahren den engen Stadtblick gegen einen luftigen Bergblick getauscht.

Das grosszügige Haus aus den 80igern war ein Glücksgriff, den sie mit ihrem feinen Händchen für Schönes in ein gemütliches Zuhause für ihre kleine Familie UND für Gäste verwandelt haben. Im oberen Stock des Hauses haben sie nämlich ein tolles Boutique-Studio eingerichtet, das sie an Gäste aus aller Welt vermieten – das Kerenzer15. Die beiden Kreativen sind selbst sehr oft weltweit an nahmhaften Projekten in Film-und Fotobereich unterwegs und kennen das Leben aus dem Koffer nur zu gut. Seit der Geburt ihrer Tochter hat das Reisen zwar etwas abgenommen, ist aber immer noch ein wichtiger Teil ihres Lebens.

Unser Traum war es, etwas zu schaffen, wo wir auch gerne hingehen würden. Ein Ort, wo man sich daheim fühlt.

Ist ihnen gelungen, denn ich und mein Team fühlen uns schon pudelwohl, in den Glarner Bergen bei den beiden angekommenen Weltenbummlern. Mit den beiden wird Mollis zur wunderschönen Oase, die nur darauf wartet von den nahen Städtern in Zürich und Umgebung entdeckt zu werden.

Natürlichkeit macht mit wenig viel Natürlichkeit macht mit wenig viel
Natürlichkeit macht mit wenig viel

Auf die Frage hin, wie sie ihren Wohnstil beschreiben würden, antworten die kreativen Profis unisono:

Wir haben keinen eigentlichen Wohnstil. Unsere Einrichtung soll natürlich sein und lange währen. Wir möchten uns nachhaltig wohlfühlen.

Die Materialien und Dinge, die einziehen bei ihnen dürfen, sind allesamt auf Langlebigkeit ausgerichtet: Leinen, Naturseife und Wein aus der Region, diese ungefälschten Annehmlichkeiten erwarten auch die Gäste des Kerenzer15 – wie ihr Gäste-Studio oder Boutique-Appartement schön und modern mit der abgekürzten Adresse des Hauses benannt ist.

Diese anziehende Natürlichkeit ist übrigens im ganzen Haus der Bäblers spürbar. Sie muss wohl auch von Anja kommen, denke ich als sie sich vor mir im Garten hinkniet und die Katze Hermann mit stoischer Ruhe streichelt– in ihrem Leinendress und den wilden, offenen Haaren mit den hübschen silbernen Strähnchen.

Mit wenig viel machen, das ist unsere Spezialität.

Die natürliche Lockerheit, mit der Sandro sowohl den Kaffee mit dem typisch glarnerischen Gewürz, dem Mageträss, serviert - legt er auch beim Zmittag an den Tag. Unangestrengt, aber dennoch wunderbar fein und ausgewählt natürlich, das scheint mir typisch für die Beiden. Sie machen wirklich aus wenig richtig viel! Wir geniessen Gastlichkeit, die genau so sein soll – nicht mehr und nicht weniger.

Wie man ein 80iger Haus in ein einladendes Zuhause verwandelt
Wie man ein 80iger Haus in ein einladendes Zuhause verwandelt

Das Haus ist ganz klar ein Kind der 80iger Jahre – mit allen seinen Vorteilen wie Stabilität und praktischer Raumaufteilung – aber auch mit ein paar optischen Sünden wie Rohputz, klobige Cheminées, sonderbaren Abdeckungen, klobige sanitäre Anlagen oder Terracottafliesen.
Die Bäblers wissen aber, wie sie diesen kleinen Schönheitsfehlern mit Stil und Humor ihren Schrecken nehmen können. Und sie gar in spannende Brüche oder tonangebende Details verwandeln können.

  • Der Rohputz wird mit goldenen Knöpfen auf glamourös getrimmt oder in sanfte Pastellfarbe getunkt
  • Der viel zu präsente Fliesenboden im Eingang wird mit seinem warmen Terracotta-Ton zum Wohlfühl-Element und tonangebenden Detail
  • Witzige und praktische Details wie ein Utensilo mit kleinen Wichtigkeiten für Gäste sorgen für Schmunzeln und Zuhausegefühl
  • Das Cheminée wird zum Wärmezentrum und wird in die Gestaltung der kuschligen 70iger Jahre-Ecke involviert anstelle verbannt

Was nicht oder nur mit grosser Investition geändert werden kann, wird zelebriert oder ganz einfach mit Natürlichkeit, Stil und Humor verschönert; und das gelingt den beiden so gut, dass auch ich mehr und mehr von diesem Ort eingenommen werde – und seine Ecken und Kanten lieben lerne.

Das Haus von Bäblers hat Seele und man spürt die Menschen dahinter.

Auf die Vipp-Küche im Boutique-Appartement sind Anja und Sandro besonders stolz. Sie war nebst der Sauna im Garten eine der grössten Investitionen und zeugt von ihrem Sinn für Qualität und puristische Schönheit, die hält was sie verspricht. Aber nicht nur das Gästestudio im Obergeschoss ist mit allem eingerichtet, was ihnen Freude bereitet – sondern das ganze Haus der Familie. So haben sie es geschafft, einen Happy Place für alle zu gestalten. Für ihre Familie, die immer dort wohnt und für alle Menschen, die einen kurzen oder auch längeren Moment bei ihnen im schönen Glarnerland verbringen wollen. Ihr tolles Zuhause bietet mir und meinem Team auch eine wunderschöne Bühne, meine ausgesuchten Produkte die ich zur Inszenierung mitgebracht habe, ins beste Licht zu rücken.

Draussen findet das Glarner Leben statt Draussen findet das Glarner Leben statt
Draussen findet das Glarner Leben statt

Das Allerschönste am Outdoor-Leben bei Bäblers ist, dass sie ganze 3 (!!) Aussenplätzli zur Wahl haben, die allesamt eine kleinfeine Oase vom hektischen Alltag darstellen. Ich bin auch ein wenig stolz, dass Anja und Sandro so viele meiner Lieblingsmöbel adoptiert haben. Nebst der kultigen Altorfer Liege und robusten Gartenmöbeln von Manufakt finde ich Schweizer Qualitätshandwerk mit einem schützenden Sonnenschirm von Glatz. Ihr Händchen für Qualität zeigt sich also auch drausssen!

Ein verspielt-warmes Zuhause
Ein verspielt-warmes Zuhause

Die Privatwohnung der beiden Kreativen ist unterhalb des Boutique-Appartements auf zwei Etagen angesiedelt. Durch den Terracottaboden ist eine natürliche Wärme gegeben, die sie mit ihrem persönlichen Einrichtungsstil noch unterstreichen. Meine Liebdinge, die ich zum inszenieren mitgenommen habe, kommen hier perfekt zur Geltung und fühlen sich ebenso wohl, wie wir. Im oberen Geschoss empfängt mich zuerst ein grosser Flur, ein gemütliches Bett, das Kinderzimmer und ein weiterer Raum mit tollem Ausblick.
Auf dem 80iger-Jahre-Boden wirken prägnante, grafische Dinge ganz besonders gut: die bunten Kugeln der ikonischen Garderobe, der monochrome Teppich und die tolle Truhe von Moormann sind ein Blickfang sondergleichen und bringen ganz viel spannende, verspielte Kontraste.

Im Kinderzimmer ist Träumen erwünscht Im Kinderzimmer ist Träumen erwünscht
Im Kinderzimmer ist Träumen erwünscht

Das Kinderzimmer ihrer Tochter ist ein Ort zum Träumen. Besonders angetan hat es mir die schwebende Kleiderstange, die die hübsch ausgesuchten Kleider so schön und luftig inszeniert. Aber auch die tollen Sideboards und modularen Schränke wirken leicht und einladend – und bieten viel Stauraum für Spielsachen und gesammelte Kunstwerke.

Zur Ruhe kommen

Das Schlafzimmer ist puristisch und clean gehalten. Ich erlaube mir daher, ein wenig zu Farbe zu greifen und mit den neuen Blau-Gelbtönen den schönen Raum noch etwas zu akzentuieren. Das dunkle Holz des Bettes wirkt schön ruhig und der grosse Korb sorgt für Natürlichkeit, eine perfekte Bühne für meine bunten Teppiche, Kissen und Plaids.

Warme Terracotta-Töne und Terrazzo

Der terracottafarbene Fliesenboden ist sehr präsent. Ich spiele gerne damit und nehme die warme Farbe zum Anlass, mit Rot-und Rosétönen zu spielen. Der runde Teppich mit den tollen Terrazzo-Sprenkeln ist perfekt und wirkt mit den weichen Nuancen besonders gut. Er lässt mich einen Blick in das tolle Eckzimmer erhaschen, das einen so schönen Ausblick auf die Glarner Berge bietet, dass ich es am liebsten nicht mehr verlassen würde.

Grafisch klar und kreativ zugleich

Eine klare Linie ist den beiden wichtig. Dass dabei aber auch stets Kreativität mit im Spiel ist, das ist den beiden wohl nicht so sehr bewusst. Die Einrichtugn wirkt auf jeden Fall frisch und klar – und mein neuer grüner Stuhl setzt sich hier nebst dem eklektischen Teppich nur zu gern in Szene.

Wohnen bei den Bäblers hat Tiefgang

Im Untergeschoss des Hauses findet das echte Leben und Wohnen statt. Direkt von der Treppe aus gelangt man ins offene Esszimmer, das auch in Küche und in den grosszügigen Wohnbereich mündet. Das Wohnzimmer ist dank drei Stufen etwas 'tiefergelegt' und das Raumgefühl bekommt dadurch im wahrsten Sinne des Wortes mehr Tiefgang. Das Spiel mit warmen Tönen bringt auch hier wieder ganz viel Wohngefühl und Gemütlichkeit.

Das Büchergestell ist ein luftiger Raumtrenner, der ganz viel über das Leben, die Interessen und Geschichte der Bewohner erzählt. Hier finden sich nebst kreativer und intellektueller Lektüre schön nach Farben geordnet präsentiert auch ganz viele Trouvaillen und hübsche Liebdinge der kreativen Familie.

Verspielt & nonchalant zum grossartigen Interior

Die bunte Fiberglass- Stuhlikonen von Charles und Ray Eames für Vitra stehen normalerweise rund um den Esstisch. Aber beim Einzug ins neue Bergzuhause fanden sie erstmals den Platz im Wohnzimmer, wo sich die Kleine von Anja und Sandro grad ihre Lieblingsfarbe zu eigen gemacht hat. Ich liebe dieses Foto denn es zeigt, wie vespielt und nonchalant die kleine Familie mit dem Thema Einrichten und Interiordesign umgeht – und genau deshalb so viel bewirkt. Hier möchten wir Platz nehmen, ihr Lieben!

Sandros Lieblingsplatz: das Sofa

Mein absoluter Lieblingsplatz in der Wohnung ist eindeutig das Sofa. (Sandro)

Kein Wunder, lieber Sandro. Denn welches Sofa schmiegt sich schon so schön and die Fensterfronten an und sorgt für so wohliges Drinnengefühl mit gleichzeitigem Kontakt zur Natur und dem schönen Blick in die Glarner Berge? Ein Platz, der zum Runterkommen einlädt. Der kubistische Marmortisch und die geschwungene Bogenleuchte kontrastieren perfekt und präsentieren gekonnt das feine Interior-Händchen ihrer Inhaber.
Die hölzernen, groben Fensterrahmen sind typisch für die 80iger Jahre. Sie sorgen hier zusammen mit dem Boden für zusätzliches Heimelig-Gefühl.

So verwandeln die Bäblers den Staub der 80iger in die coolen 70iger

Auch auf der anderen Seite des Wohnzimmers finde ich wieder ein typisches Relikt der 80iger Jahre: ein Cheminée. Doch anstatt es zu verbannen, haben es Anja und Sandro gekonnt ins Interieur integriert – und seine Dienste lieben gelernt! Denn im Winter bringt so eine Wärmequelle ganz viel Cozyness in ein Zuhause. Durch die warmen Erdtöne, das Orange und den gekonnten Einsatz von Messing, Glanz und Lammfell wirkt die grosszügige Ecke sehr stilvoll und bekommt gar einen angesagten Touch der siebziger Jahre.

Mein persönlicher Lieblingsplatz? Im Winter ganz klar der fluffige Sessel vor dem Cheminée. (Anja)

Ein Esszimmer, das zum Sitzen einlädt
Ein Esszimmer, das zum Sitzen einlädt

Das offene Esszimmer ist ein Ort zum Verweilen. Der grosse Tisch mit den kultigen Eames-Stühlen ist nicht nur perfekt, um mit den Liebsten beim langen Abendessen zu verweilen. Sondern empfängt auch Gäste, die nicht mehr gehen wollen. Anja und Sandro spielen mit Traditionen und Moderne – das gescheckte Kuhfell ist ein Blickfang, der urchig wie modern wirkt. Die elegante Leuchte referiert wieder an die 70iger und bringt Glanz und Gloria in den hellen Raum.

Kreativität wird grossgeschrieben Kreativität wird grossgeschrieben
Kreativität wird grossgeschrieben

Bei Bäblers ist Kreativität Programm. Buntes Discolicht glitzert nicht nur im Vorraum mit dem antiken Schaukelpferd, sondern auch im wunderbaren Kreativraum ihrer Tochter, wo sich die Kleine nach Lust und Laune austoben kann. Der Traum jedes Knirpses, dort drin mit Farben zu experimentieren.
Auch im Büro, wo fleissig an Fotoprojekten gearbeitet wird, kommt diese Kreativität zum Zuge. Mir gefällt, dass es ganz dunkel gestrichen ist und eine schönen Kontrast zum hellen Wohnraum setzt.
Ganz besonders gelungen finde ich das Gestell mit den bunten Plastikboxen – die Ordnung schaffen und dabei auch noch gute Laune bringen.
(Bild rechts: Credit Grafik Dafi Kühne)

Eine Küche wie ein Setzkasten

Die Küche ist ein richtig grosser Raum, der ein riesiges schwarzes String-Regal zum Besten bringt. Es wirkt wie ein riesiger Setzkasten, der die wichtigen Utensilien der Küche präsentiert, aber noch ganz viele persönliche Liebdinge zeigt. Bäblers ist es auch hier gelungen, die 80iger-Küche ohne grosse Investition nach ihrem Gusto zu gestalten, indem sie die Knöpfe der Türchen angepasst haben und viele feine Details ergänzt.

Tausend Dank, liebe Anja und lieber Sandro Tausend Dank, liebe Anja und lieber Sandro
Tausend Dank, liebe Anja und lieber Sandro

Von Herzen ganz viel Dankeschön für eure Zeit und dass ich und mein Team bei euch einen so tollen Tag verbringen durften. Ihr seid grossartige Gastgeber und Menschen. Wir nehmen ganz viel von euch mit!

Wie ihr mit eurem Einsatz von wenig Mitteln, aber dafür mit ganz viel Stil und Leidenschaft so viel bewirkt, ist grossartig und inspirierend.

Ich habe von euch nicht nur gelernt, das Vorurteile, zum Beispiel gegenüber Orten oder Design-Stilen oder -Epochen nichts mehr als Käse sind. Und dass sie uns alle dazu anspornen sollten, das Gegenteil zu beweisen. Mit einer Vision und ganz viel Leidenschaft und Power lässt sich so viel machen!

Ihr bringt mit eurem wunderbaren Boutique-Appartement für Gäste und eurer Präsenz enorm viel für den Glarus und ich bin mir sicher, schon bald werden die Natursuchenden euch die Bude einrennen.
Alles Gute für euch
Euer Mooris.

Die Bäblers im Interview

Infos & Credits

Kerenzer 15 : https://www.kerenzer15.com/
Instagram: @kerenzer15
Sandro's Fotografie: @sandrobaebler